Mit Vollgas ins Vertriebsjahr
Mit einer Veranstaltung am Bilster Berg läutete die SVG Westfalen-Lippe ihr Jahr ein. Mit dabei: ein Zukunfts-Fahrzeug, das per Joystick über die Strecke gelenkt wurde …
Warum bucht ein Unternehmen den Bilster Berg, um seine Mannschaft auf das nächste Jahr einzuschwören? Für Dirk Jöstingmeier, Geschäftsführer der Straßenverkehrsgenossenschaft (SVG) Westfalen-Lippe, gab es dafür vor allem zwei Gründe: „Als westfälisch-lippisches Unternehmen suchen wir uns immer eine aufregende Location in der Region.“ Zum anderen sei die Vertriebsmannschaft der SVG extrem autoaffin. Kein Wunder, wenn Dienstleistungen wie Lkw-Versicherungen, Mautabrechnungen und Tankkarten zum Portfolio gehören und viele Kunden Oldtimer oder Rennwagen ihr Eigen nennen.
Parallelen zum Motorsport
Auf die hochtourigen Kunden abgestimmt war das Motto der Veranstaltung: „Mit Energie ins Ziel“. Einen ganzen Tag hatte die SVG den Bilster Berg dafür gemietet. Die Start- und Ziellinie hatten die rund 60 Vertriebler, darunter Mitarbeiter der R+V- und der Kravag-Versicherung, von ihrem Tagungssaal an der Ostschleifenterasse immer im Blick. Ein Effekt, der durchaus gewünscht war, sagt Geschäftsführer Jöstingmeier: „Wir sehen für unseren Vertrieb viele Parallelen zum Motorsport. Zum einen arbeiten wir zielorientiert: Wir haben uns Ziele gesetzt, die wir erreichen wollen.“ Zum anderen sei Motorsport immer eine Mannschaftsleistung. „Ein Rennstall kann seine Ziele nur mit guten Mechanikern erreichen. Auch wir können nur mit einem guten Innendienst erfolgreich sein“, sagt Jöstingmeier. Schließlich gebe es noch eine weitere Parallele: „Wir wollen als erster über die Ziellinie gehen – vor der Konkurrenz.“
Schnecke auf der Strecke
Um diese Ziele zu erreichen, dürfe man sich neuen Energien und Technologien nicht verschließen, sagt Jöstingmeier. Dem selbstfahrenden Auto zum Beispiel, einem der Megatrends in der Mobilität. Um dem Team vor Augen zu führen, was autonomes Fahren bedeutet, hatte Jan Dirk Dallmer, Vorstand bei der Kravag-Versicherung, einen selbstfahrenden Bus mit an den Bilster Berg gebracht. Mit dem dreht die Mannschaft am Nachmittag eine Runde über die Rennstrecke. „Vermutlich war der Bus das langsamste Fahrzeug, das jemals auf dem Bilster Berg gefahren ist“, spöttelt Jöstingmeier. „Ich glaube, die Höchstgeschwindigkeit lag bei 30 km/h.“ Komplett autonom habe sich der Bus, der normalerweise in Wiesbaden fährt, dabei nicht bewegt: „Dafür hätten wir ihn speziell für den Bilster Berg programmieren müssen, was ganze zwei Tage gedauert hätte.“ Gesteuert habe man ihn per Joystick, „ein Lenkrad hat er ja nicht“.
Trotzdem sei die Busfahrt durch Mausefalle, Mutkurve und Co. der Höhepunkt des Vertriebstreffens gewesen. Weshalb sich der Geschäftsführer des SVG Westfalen-Lippe auch irgendwann eine Neuauflage am Bilster Berg vorstellen kann. „Wir suchen immer nach exklusiven Orten für unsere Veranstaltungen. Es gibt schließlich nichts Langweiligeres als Business-Hotels.“
Autor: Michael Aust (Zimmermann Editorial)
Fotos: SVG