Kleines Tier mit großem Nutzen – Bienenzuhause BILSTER BERG
Seit 2018 wird am 20. Mai der Weltbienentag begangen. Er wurde von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für die wichtige Rolle der kleinen Nutztiere zu erhöhen. Auch soll auf ihre Gefährdung aufmerksam gemacht werden. Denn eine Welt ohne Bienen ist undenkbar – als Bestäuber für Biodiversität und Ernährungssicherheit. Seit seiner Gründung 2013 trägt der BILSTER BERG zum Bienenschutz bei. 21 Bienenvölker mit jeweils bis zu 60.000 Bienen haben hier ihr Zuhause und liefern zudem noch einen sehr guten ‚Rennhonig‘. Hergestellt wird er von der Bioland-Imkerei Hensel, die in der Nähe des BILSTER BERG beheimatet ist.
Die Honigbiene ist nach Rind und Schwein das drittwichtigste Nutztier. Sie leistet einen enormen Beitrag zur Bestäubung von Pflanzen und trägt somit maßgeblich zur Ernte von vielen Obst- und Gemüsesorten bei. Rund 80% aller Pflanzenarten sind auf eine Fremdbestäubung angewiesen und würden sonst nur sehr wenige oder gar keine Früchte tragen. Damit übernimmt die Biene eine grundlegende Aufgabe für die Ernährung der Menschen.
Die Imkerei Hensel zählt zu den größten Imkereien Deutschlands und bewirtschaftet den Familienbetrieb inzwischen in der dritten Generation mit zwei Imkermeistern, einer ausgebildeten Imkerin, drei Festangestellten und ein bis zwei „Azubees“.
„Vor 60 Jahren haben wir aus Freude an der Natur, aus Begeisterung für ihre Vielfalt und aus Liebe zu den
Bienen die Imkerei zu unserem Lebensinhalt gemacht. Als eine der ersten Bioland-Imkereien stehen wir für kontrollierten Honig natürlichen Ursprungs, für den Respekt vor unserer Umwelt und das Wohl von Tier und Mensch“, so Lukas Hensel, Geschäftsführer
der Imkerei Hensel.
„Rennbienen“ am BILSTER BERG
Am BILSTER BERG stehen rund 21 Bienenkörbe der Imkerei Hensel. 1.260.000 Bienen produzieren dort den sogenannten „Rennhonig“ der Sorte Sommertracht, die die regionale Natur widerspiegelt. Sie wird durch das aktuelle Waldsterben beeinflusst, denn überall wo jetzt Licht in den Wald kommt, wachsen viele kleine Wildkräuter wie Himbeeren, Brombeeren und Weidenröschen. Für die Waldbauern ist das Waldsterben eine Katastrophe, für die Artenvielfalt aber ein Segen, denn die Flächen bieten unzähligen Pflanzen, Insekten und Vogelarten Lebensraum. Ein Paradies auch für Bienen, deren Population weltweit rückläufig ist und die dringend Schutz benötigen.
„Die Gründe für das Sterben von Honig- und Wildbienen sind vielseitig. Gerade für Wildbienen werden die Nistmöglichkeiten immer seltener, da Flächen versiegelt und Totholz entfernt wird“, erklärt Hensel. „Wir haben auf unserem Bienenhof ein etwa 4 Hektar großes Biotop angelegt. Dort findet man blühende Biogaspflanzen, Buschlandschaften mit Ziegen und Halbmagerrasen, einen Bienengarten mit Teich und heimischen Wildblumen, eine Streuobstwiese mit 100 Hochstamm-Obstbäumen und eine eigene Stromversorgung mit Photovoltaik.“
„Die Pflege und Schutz der Flora und Fauna sind dem BILSTER BERG seit der ersten Stunde wichtig. Dazu gehört auch, den Bienen ein Zuhause zu geben. Wir freuen uns, dass wir mit der Imkerei Hensel einen Partner haben, dem der Schutz der Umwelt und der Artenvielfalt genauso am Herzen liegt wie uns“, sagt Hans-Jürgen von Glasenapp, Geschäftsführer am BILSTER BERG.
Mehr Artenvielfalt durch Bienen
Durch den Schutz und die Arbeit mit den Bienen trägt die Imkerei Hensel noch weiter zum Umweltschutz bei. Denn um den Nektar für ein Glas Honig zu sammeln, legen ihre Bienen eine Wegstrecke von zwei Erdumrundungen zurück und besuchen dabei etwa zwei bis sechs Millionen Blüten. Diese Bestäubungsleistung trägt dazu bei, dass Wildpflanzen sich vermehren können und damit auch die Biodiversität steigt. Das wiederum fördert den Fortbestand von vielen anderen Insekten und Tieren, die sich von den bestäubten Pflanzen, deren Früchten und Samen ernähren. Bodenerosionen werden verhindert und die Bodenqualität verbessert. Außerdem findet pro Bienenvolk jedes Jahr eine CO₂-Bindung von ca. 60 Tonnen statt.
Ein kleines Tier mit großem Nutzen für die Funktion unseres Ökosystems und unverzichtbar für die menschliche Lebensmittelproduktion. Der BILSTER BERG wird auch weiterhin mit der Pflege und dem Schutz von Flora und Fauna dafür sorgen, dass sich die Rennbienen auf seinem 86 Hektar großem Areal wohlfühlen und hoffentlich weiter vermehren.